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Heidelbeeren – Torffreier Anbau im Topf
Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaues,
der Garten- und Landschaftspflege e.V.
Heidelbeeren gehören neben Himbeeren zu den beliebtesten Strauchbeeren der Deutschen. Fast 1 Kilogramm pro Kopf werden hierzulande von den schmackhaften, blauen Früchten verspeist. Die gesunden Beeren sind im Müsli, Joghurt oder Smoothie, zum Backen und in Marmeladen sehr beliebt. Viele Gartenfans möchten die Heidelbeere deshalb gerne selbst anbauen. Damit Heidelbeeren gut gedeihen und reichlich Ernte liefern, gilt es beim Anbau ein paar Dinge zu beachten. Die Pflanzen benötigen vor allem das richtige Substrat, denn sie bevorzugen sauren Boden mit niedrigem ph-Wert (ca. 3,5-5). Wie Rhododendren, Hortensien oder Azaleen werden auch Heidelbeeren deshalb am besten in „Moorbeeterde“ kultiviert. Die Annahme, dass diese Erde Torf enthalten muss, ist aber falsch. Der Gartenfachhandel bietet heutzutage hervorragende torffreie Alternativen an – auch speziell für Heidelbeeren und andere „Moorbeetpflanzen“. Der Abbau und Transport von Torf ist klimaschädlich, zudem wird der Lebensraum seltener Arten unwiederbringlich zerstört. Im Sinne des Klima- und Artenschutzes ist es deshalb wichtig, für den Anbau von Heidelbeeren torffreie Erden zu verwenden. Tipp: Im Gartenfachhandel wird oft die im Vergleich zur Europäischen Wildheidelbeere großfruchtigere und ertragreichere Amerikanische Kulturheidelbeere angeboten. Sie ist grundsätzlich selbstfruchtbar. Kultivieren Sie trotzdem stets mehrere Pflanzen und Sorten nebeneinander, die nacheinander überlappend blühen. So lässt sich der Ertrag erheblich steigern und Früchte können über einen längeren Zeitraum geerntet werden. Heidelbeer-Pflanzung im Topf Amerikanische Kulturheidelbeeren sind echte Sonnenanbeter. Allerdings vertragen die Sträucher die Mittagssonne im Hochsommer nur bedingt. Eine Schattierung um die Mittagszeit oder Schatten, z.B. durch ein Nachbargehölz sind daher ideal. Der Standort soll außerdem windgeschützt sein. Kulturheidelbeeren können bis zu 1,5 m hoch und 1 m breit werden und benötigen daher ausreichend Platz im Topf. Das Fassungsvermögen kann für kleinbleibende Sorten 30 Liter betragen, für großwüchsigere Sorten sind 50 Liter Pflanzvolumen ideal. Geben Sie bei der Pflanzung zuerst Drainagematerialien wie Tongranulat, Kies oder Bimssteine in den Topf, denn Heidelbeeren reagieren empfindlich auf Staunässe. Daher sind auch Abflusslöcher zum Ableiten von überschüssigem Wasser wichtig. Heidelbeeren stehen naturgemäß in durchlässigem, frischem, humosem Boden mit saurem Milieu. Setzen Sie Pflanzen im Topf deshalb in entsprechend saure, torffreie Spezialerde wie z.B. torffreie „Moorbeet- oder Rhododendronerde“. Zeigen die www.naturimgarten-deutschland.de Pflanzen mit den Jahren verminderten Zuwachs und sinkenden Ertrag, ist es an der Zeit umzutopfen. Die gleichmäßige Versorgung mit möglichst „weichem“, kalkarmem Wasser ist ebenso wesentlich, damit der Anbau im Topf gelingt. Das Gießen mit kalkhaltigem Wasser führt mit der Zeit zu einer ungünstigen Verschiebung des pH-Werts. Regenwasser ist bestens geeignet. Heidelbeeren benötigen mäßig, dann aber spezielle Düngung wie z.B. organischen Moorbeetpflanzendünger, der keinen Kalk enthält. Als Flachwurzler reagieren Heidelbeeren empfindlich auf übermäßige Stickstoffgaben. Verzichten Sie auf Kunstdünger und setzen Sie organische Flüssigdünger sparsam ein. Langsam verfügbare, organische Düngemittel sind optimal. Grundsätzlich sind Heidelbeeren winterhart, ein Winterschutz bei halbimmergrünen Sorten an sonnigen Frosttagen ist jedoch ratsam. Denken Sie auch im Winter an frostfreien Tagen daran, die Pflanzen mäßig mit Wasser zu versorgen. Für die Pflanzung von Heidelbeeren in den Gartenboden kann ein ausreichend großer Pflanzkübel im Boden versenkt oder ein torffreies „Moorbeet“ anleget werden.
Wenn zum Thema vorhanden, können Sie sich über den Button eine Info-Broschüre herunterladen oder ein Video ansehen.
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